Statement der Geschäftsführung/des Vorstands:
"“Technik für Menschen“, dieser Leitsatz bezieht sich nicht allein auf die Kernaufgaben der TU Wien in Forschung und Lehre. Wir sehen die bedarfsorientierte Unterstützung der Beschäftigten bzw. Studierenden mit Betreuungsaufgaben als wesentliches Anliegen und haben daher in den letzten Jahren entsprechende Rahmenbedingungen ausgebaut, neu gestaltet und verbessert. Wir sind bestrebt, alle TU Angehörigen auf ihren Karrierewegen bestmöglich zu unterstützen. Die Vereinbarkeit vom Beruf und Familie ist ein Baustein dieser Unterstützung." (Anna Steiger, VRin für Personal und Gender, TUW)
Motivation als Partner das Netzwerk „Unternehmen für Familien” zu unterstützen:
Die TUW entwickelt bedarfsorientierte Maßnahmen zur Erleichterung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den Bereichen Arbeitsbedingungen, universitäre Kinderbetreuungsangebote und Angebote für pflegende Angehörige. Im Rahmen des Projektes “Dual Career Advice” werden Partner_innen der Neuberufenen beim beruflichen Einstieg in Wien unterstützt. Die TUW stellt ihre Kompetenzen als Best Practice-Beispiele dem Netzwerk "Unternehmen für Familien" beratend zur Verfügung und lernt aus den Erfahrungen der Netzwerkpartner_innen.
Das zeichnet Ihr Unternehmen aus:
Flexibilisierung des Arbeitsortes und der Arbeitszeit
• Betriebskindergarten (84 Plätze) mit den Öffnungszeiten von 7:00h bis 19:00h
• „KIWI TU-Day Care“ : flexible, stundenweise Kinderbetreuung für Kinder von 1 bis 3 J
• Bring Your Kids Day
• Familientag
• Vernetzungsplattform für pflegende Angehörige „Mehr als ich kann“
• Dual Career Advice
• Mitgliedschaft im Verein Best Practise Club "Familie in der Hochschule"
Welche Maßnahmen wurden gesetzt, die Ihr Unternehmen „familienfreundlich” gemacht haben?
Zu den Maßnahmen, die die TUW familienfreundlicher gemacht haben zählen der Betriebskindergarten mit seinen langen Öffnungszeiten sowie weitere Maßnahmen im Bereich der kinderfreundlichen Infrastruktur (Eltern-Kind Leseraum in der Bibliothek, Wickeltische an mehreren Standorten oder Kinderstühle in der Mensa). Insbesondere die Flexibilisierung von Arbeitszeit und Arbeitsort trägt als wesentlicher Faktor zu mehr Familienfreundlichkeit bei. Die Sensibilisierung für die Thematik der pflegenden Angehörigen und die Betriebsvereinbarung “Erweiterte Pflegefreistellung” sind weitere Bausteine. Weitere Maßnahmen: Weitere Maßnahmen: - "TU Kids Care" - operative Umsetzung der Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf - Vereinbarkeitsbeauftragte/r: strategische Beratung, Entwicklung von Konzepten und Vertrauensperson für Vereinbarkeitsthemen - Mitgliedschaft im interuniversitären Netzwerk UniKid-UniCare Austria - Im September 2017 war die TU Wien Gastgeberin der 4. Jahrestagung des Best Practice Clubs Familie in der Hochschule. Unter dem Leitwort: Vereinbarkeit 4.0. - neue Wege für familiengerechte Hochschulen diskutierten 200 Teilnehmer aus Deutschland, der Schweiz und Österreich über Chancen und Barrieren der Digitalisierung und Mobilität für Familienfreundlichkeit der Hochschulen.
Welche Vorteile haben sich für Ihr Unternehmen durch „Familienfreundlichkeit” ergeben?
Zwischen den Jahren 2010 und 2015 ist die Zahl der Mitarbeiter_innen mit Kindern unter 14 Jahren kontinuierlich gestiegen. Mit 21% ist der Anstieg beim wissenschaftlichen Personal besonders hoch. Die steigende Zahl der Beschäftigten mit Kindern und die Präsenz der Kinder am Campus werden zur Normalität. Es gibt weniger Karriereknicks auf Grund von Betreuungsaufgaben. Dies trägt indirekt auch dazu bei, dass die Zahl der Forscherinnen/Studentinnen an der TUW steigt.
Welche Herausforderungen haben sich im Zuge der „Familienfreundlichkeit” für Ihr Unternehmen ergeben?
Familienfreundlichkeit bedeutet einerseits auf die Bedürfnisse der Beschäftigten mit Betreuungsaufgaben Rücksicht zu nehmen, anderseits muss auf eine Balance zwischen der Rücksichtnahme auf die Beschäftigten mit Familienpflichten und den Anforderungen an Kolleg_innen, die aktuell keine dieser Aufgaben übernehmen, geachtet werden. Die Entlastung von einer bestimmten Beschäftigtengruppen im Team darf nicht zur Überlastung einer anderen führen. Hier eine entsprechende Ausgewogenheit zu gewährleisten ist eine besondere Herausforderung für das Personalmanagement.
Was bedeutet „Familienfreundlichkeit” für Ihr Unternehmen?
Familienfreundlichkeit (wobei der Begriff “Familie” alle Gemeinschaften umfasst, in denen Menschen dauerhaft füreinander Verantwortung übernehmen) bedeutet für die TUW die Entwicklung von bedarfsorientierten Maßnahmen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf/Studium erleichtern. Es ist ein stetiger Entwicklungsprozess, in dem die TUW die gesellschaftliche Vorreiterrolle einnimmt und so am Vorantreiben des Kulturwandels mitwirkt.
Ein Tipp, den man schnell im eigenen Unternehmen umsetzen kann:
Nach der strategischen Entscheidung zu mehr Familienfreundlichkeit ist es wichtig ein Zeichen zu setzten, das zeigt, dass die Organisationsleitung wirklich bestrebt ist diese Entscheidung umzusetzten. Das können z.B. Glückwunschkarten für Mitarbeiter_innen die Eltern werden, Baby - Willkommenspakete, ein Bring Your Kids Day oder eine Informationsveranstaltung für pflegende Angehörige sein. Um nachhaltige Maßnahmen zu entwickeln ist es wichtig, einen Bottom-up-Prozess anzuregen und bedarfsorientierte Unterstützungsformen zu entwickeln.
Daten und Fakten
Frauenanteil im Unternehmen: 25-49%
Anzahl der Beschäftigten: 4500
Branche: Sonstiges