Statement der Geschäftsführung/des Vorstands:
Wir müssen in Zukunft überlegen, ob der Mensch für die Wirtschaft da ist, oder die Wirtschaft für den Menschen? Ich glaube eher letzteres. Dann müssen wir aber aufhören dauernd alles zu optimieren und effizient zu gestalten, denn das führt zu unmenschlichen Arbeitsbedingungen, die das soziale Leben gefährden und letztendlich ist auch die Qualität im Unternehmen beeinflussen, wenn die Menschen ihre Arbeit nicht gerne machen. Deswegen setzen wir auf die Maximierung der Menschlichkeit, dies ist wohl der größte Gewinn! (Josef Zotter, Chocolatier, Bio-Bauer und Andersmacher)
Motivation als Partner das Netzwerk „Unternehmen für Familien” zu unterstützen:
Wenn man aufzeigt was rasch umgesetzt werden kann und damit andere Betriebe animiert werden können, ebenfalls erste Schritte zu setzten, dann wäre das eine sehr erfreuliche Entwicklung, die wir gerne mittragen.
Das zeichnet Ihr Unternehmen aus:
- Flexible Arbeitszeitmodelle für Mütter/Väter
- Flexible Urlaubseinteilung in den Ferien
- Gratis Kinderbetreuung in den Sommerferien (9 Wochen), Semester- und Osterferien
- Berufseinstieg ab dem 15. Lj. durch Praktika oder Ferialjob in verschiedenen Unternehmensbereichen
- Gratis Besuch des Schokoladen-Theaters und des Essbaren Tiergartens in Begleitung eines Elternteils.
- Am Sonntag ist das Unternehmen geschlossen. Dieser Tag gehört der Familie, bei mir und meinen Mitarbeiter/innen
Welche Maßnahmen wurden gesetzt, die Ihr Unternehmen „familienfreundlich” gemacht haben?
Wir haben seit letztem Sommer eine Kinderbetreuung in den Sommerferien organisiert - ab 3 Jahren können die Mitarbeiter/innen ihre Kinder einfach mit zur Arbeit bringen und zumindest für diese 9 Wochen können wir hier eine Alternative anbieten. Wir bieten diesen Service unseren Mitarbeiter/innen kostenfrei an. Auch die Jause und das Mittagessen werden vom Unternehmen bezahlt.
Welche Vorteile haben sich für Ihr Unternehmen durch „Familienfreundlichkeit” ergeben?
Das ist eigentlich eine einfache Rechnung - wenn die Mitarbeiter/innen den Kopf frei haben, weil sie ihre Kinder in guten Händen wissen - dann arbeiten sie viel zielorientierter, weil sie nicht abgelenkt sind. Unterm Strich profitieren das Unternehmen und die Mitarbeiter/innen davon - und die Kinder natürlich auch.
Welche Herausforderungen haben sich im Zuge der „Familienfreundlichkeit” für Ihr Unternehmen ergeben?
Das ist ein ganz heikles Thema, denn eigentlich dürfen wir diese Leistung gar nicht anbieten! Wir sind keine Kinderbetreuungseinrichtung, dafür sind z.B. bauliche Voraussetzungen erforderlich, das ist auch gut so. Aber da muss man einen Mittelweg finden, die Sicherheit der Kinder muss natürlich gewährleistet sein und sie müssen professionell beaufsichtigt werden - wir haben dafür extra pädagogisch ausgebildetes Personal angestellt. Bauliche Maßnahmen wie eigene Kinder-WC-Anlagen können wir nicht errichten, aber das haben die Kinder ja meistens daheim auch nicht, oder?
Was bedeutet „Familienfreundlichkeit” für Ihr Unternehmen?
Heutzutage ist es meistens üblich und auch notwendig, dass beide Elternteile arbeiten. Dann sollte man auch sicher sein können, dass die Kinder während der Arbeitszeit bestens betreut und gut versorgt werden. Das alte Modell der Generationenhaushalte hatte natürlich einen großen Vorteil da die Kinderbetreuung nach der Schule ganz privat abgedeckt wurde. Es ist heute eine große Herausforderung für die Familien diese Lücke zu schließen. Hier versuchen wir als Arbeitgeber unsere Mitarbeiter/innen zu unterstützen, da gerade im ländlichen Raum keine flächendeckende Kinderbetreuung angeboten wird.
Ein Tipp, den man schnell im eigenen Unternehmen umsetzen kann:
Man könnte zumindest eine Plattform anbieten, auf der versucht wird, privat eine gemeinsame Betreuung zu organisieren. Mit Babysitter oder Leih-Omas. Wenn dann mehrere Kinder gemeinsam betreut werden, kann man auch die Zeiten und die persönlichen Bedürfnisse besser abstimmen - das wäre zumindest ein erster Schritt.
Daten und Fakten
Frauenanteil im Unternehmen: 50-75%
Anzahl der Beschäftigten: 180
Branche: Gewerbe und Handwerk