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Partnertag "Unternehmen für Väter" am 14.11.2023

 

Am 14.11.2023 luden wir die Partner aus dem Netzwerk "Unternehmen für Familien" sowie familienfreundliche Unternehmen zu unserem Partnertag "Unternehmen für Väter - wie Unternehmen eine aktive Vaterschaft unterstützen können" ein. In einer spannenden Paneldiskussion mit Bundesministerin MMag. Dr. Susanne Raab und Expertinnen und Experten, Mag. Dieter Breitwieser-Ebster (papainfo.at), Mag. Gerda Klammer, MBA (Linz Center of Mechatronics) und Dr. Philipp Pfaller (LimeSoda Interactive Marketing GmbH), wurde darüber diskutiert, was Unternehmen tun können, um eine bessere Vereinbarkeit von Familie & Beruf insbesondere in Hinblick auf eine aktive Vaterschaft zu fördern.
 

„Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, damit die Väterbeteiligung in Österreich erhöht wird. Eine entscheidende Rolle kommt dabei den Unternehmen zu, denn eine familienfreundliche Unternehmenskultur trägt maßgeblich dazu bei, dass Familie und Beruf besser miteinander vereinbart werden können. Je mehr Unternehmen familienfreundlich sind und entsprechende familienfreundliche Rahmenbedingungen schaffen, desto eher werden sich auch die Väter an der partnerschaftlichen Aufteilung der Betreuungszeiten beteiligen. Die neue Initiative "Unternehmen für Väter" holt genau jene Unternehmen vor den Vorhang, die durch eine väterorientierte Unternehmenskultur auffallen und ist damit eine wichtige Plattform, um mehr Bewusstsein für die Väterbeteiligung zu schaffen.“ betonte Frauen- und Familienministerin Susanne Raab.

 

Die beiden Unternehmensvertreterinnen und –vertreter, Mag. Gerda Klammer, MBA (Linz Center of Mechatronics), und Dr. Philipp Pfaller (LimeSoda Interactive Marketing GmbH) stellten die wichtigsten Maßnahmen ihrer väter- und familienorientierten Personalpolitik vor:

 

Linz Center of Mechatronics verfügt über eine 95%ige Quote an Väterkarenzen. In dieser männerdominierten Branche ist es im Sinne der Mitarbeiterbindung ein naheliegender Weg, Vereinbarkeit gerade für Männer zu unterstützen und die Rahmenbedingungen zu optimieren. So fördert Linz Center of Mechatronics Väterkarenz mit individuellen Modellen der Arbeitszeitgestaltung auf allen Ebenen. Geringfügige Beschäftigung während der Karenz sichert das „Dranbleiben“ und schafft Freiraum für die Familie. Pflegekarenzen und Sonderurlaub in intensiven Zeiten sind selbstverständlich im LCM. Diese Väterfreundlichkeit wiederum schafft Loyalität und eine hohe Zufriedenheit im Unternehmen. Gleichzeitig erlernen Väter, die vermehrt Familienarbeit übernehmen, wichtige Skills, die sie ins Unternehmen einbringen. Dazu zählen eine starke Fokussiertheit, Flexibilität und eine großes Verständnis füreinander.

 

Bei LimeSoda Interactive setzt man ebenfalls auf eine väter- und familienorientierte Personalpolitik und auf das Versprechen, diese auch einzuhalten. Angesichts der Tatsache, dass alle drei Geschäftsführer von LimeSoda Väter sind und in Summe acht Kinder haben, weiß man auch, wie wichtig es ist, als Führungskraft mit gutem Bespiel voran zu gehen. Neben Papamonat und Elternkarenz setzt LimeSoda Interactive auf räumlich und zeitlich flexible Arbeitszeitmodelle. Dazu zählen Gleitzeit, flexible Teilzeit, Telearbeit, sowie eine flexible Urlaubsregelung, die auch längere oder unbezahlte Urlaube zulässt. Väterkarenzen sind bei eher die Regel als die Ausnahme.

 

Dieter Breitwieser-Ebster sieht Handlungsbedarf in Puncto Väterbeteiligung vor allem darin, Väter gezielt zu informieren und auf die Relevanz als gesamtgesellschaftliches Thema hinzuweisen. Darüber hinaus gilt es Väter zu motivieren, einfach zu handeln, familiäre Aufgaben zu übernehmen und auch Fehler zu machen. So können Väter merken, dass sie Sorgearbeit ebenso erlernen und praktizieren können wie Frauen und dass es einfach dazu gehört als Vater Hausarbeit zu übernehmen. Ebenso ist es wichtig, dass Väter höhere Anteile des Mental Load übernehmen, da dieser zu fast 90 Prozent von Frauen getragen werde. Dieter Breitwieser-Ebster betonte auch, wie wichtig Role Models sind und dass es gerade die vielen kleinen Aktionen sind, die Vätern Sicherheit geben und damit der Angst begegnen, evtl. einen Job nach einer Karenz nicht mehr zu bekommen. Ein Patentrezept gebe es aus Unternehmerperspektive zwar nicht, aber jede Maßnahme, auch wenn sie anfangs etwas koste, sei eine Investition, die sich definitiv durch Mitarbeiterzufriedenheit und Loyalität auszahle.

 

Familien- und Frauenministerin MMag. Dr. Susanne Raab schloss sich hier an und bestätigte dass eine gleichberechtigte Elternschaft auch ein großes frauenpolitisches Thema ist. Zudem gehe es darum, das Bekenntnis zur Familie zu stärken. Hier gebe es viele Rädchen, an denen man drehen muss, wie etwa eine gute Kinderbetreuung, für deren Ausbau die Bundesregierung bis 2030 4,5 Milliarden Euro zur Verfügung stellt. Auch gehe es darum, das Elternwerden als gleichberechtigtes und gemeinsames Erleben zu fördern. So wurde der Mutter-Kind-Pass kürzlich in Eltern-Kind-Pass umbenannt und um eine gemeinsame Elternberatung ergänzt. Im Hinblick auf die häufig bestehenden Einkommensunterschiede zwischen Vätern und Mütter sei es wichtig, junge Frauen zu motivieren, verstärkt Berufe aus besser bezahlten Branchen wie etwa dem naturwissenschaftlichen Bereich, der Forschung oder im MINT Bereich zu erlernen. In Hinblick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen wurde vor kurzem der Familienzeitbonus von 740 Euro im Monat auf fast 1.500 Euro im Monat angehoben.
 

Was zeichnet eine väterorientierte Unternehmenspolitik aus?

Wer die Väterfreundlichkeit im Unternehmen stärken möchte, kann in erster Linie konkrete Maßnahmen wie Teilzeitangebote und flexible Arbeitsmodelle anbieten. Damit diese auch tatsächlich angenommen werden, ist es wichtig, die Mitarbeitenden und besonders auch die Väter zu informieren, also diese Angebote so zu formulieren und öffentlich zu machen, dass sie auch bei Männern ankommen. Und nicht zuletzt bedarf es einer glaubwürdigen Unternehmenskultur, die möglichen Hemmungen und Ängsten vor etwaigen Konsequenzen infolge der aktiven Vaterschaft mit Vertrauen und Offenheit begegnet. Insofern spielen Führungskräfte eine wichtige Rolle, um mit gutem Beispiel voran zu gehen und die Mitarbeitenden zu motivieren. So kann Väterfreundlichkeit im Unternehmen zu einem wichtigen Erfolgsfaktor werden, um gute Fachkräfte zu finden und zu halten.

 

Lassen Sie sich inspirieren – Best Practices aus dem Netzwerk „Unternehmen für Familien

Mit unserer Initiative „Unternehmen für Väter“ holen wir Arbeitgeber vor den Vorhang, die durch eine väterorientierte Unternehmenskultur eine aktive Vaterschaft unterstützen und mit spezifischen Maßnahmen fördern. Hier finden Sie Best-Practices und Ideen, die Wege der Vereinbarkeit aufzeigen sowie Akzeptanz und Wertschätzung für die Wünsche und Leistungen aktiver Väter schaffen.


 

Fotos des Partnertags:



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