Im Rahmen der Woche des internationalen Tags der Familie fand unser Partnertag zum Thema „Familienfreundlichkeit: alle Generationen im Blick“ statt. Gastgeber der Veranstaltung war die ASFINAG in Wien. Gemeinsam mit Bundesministerin für Europa, Integration und Familie, Claudia Plakolm diskutierten Herbert Kasser (Vorstand ASFINAG), Martina Hamedinger (Vice President HR, FACC AG) und Nikolai Dürhammer (Managing Director Stepstone Austria & Switzerland) über die Chancen und Herausforderungen einer generationenübergreifenden Arbeitswelt.
Zentrale Botschaft: Familienfreundlichkeit ist nicht nur ein gesellschaftspolitisches Anliegen, sondern auch ein entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmen. Der Dialog zwischen Politik und Unternehmen spielt dabei eine Schlüsselrolle. Bundesministerin Claudia Plakolm betonte die Bedeutung umfangreicher Investitionen in die institutionelle Kinderbetreuung, verwies aber zugleich auf die Verantwortung der Unternehmen, klare Rahmenbedingungen für Vereinbarkeit zu schaffen, damit Führungskräfte und Mitarbeitende sich nicht zwischen Familie und Beruf entscheiden müssen. Familie und Beruf sollen als selbstverständliches UND gedacht werden.
Im weiteren Verlauf wurde deutlich, wie stark sich Generationenzugehörigkeit auf die Wahrnehmung von Arbeitswelt, Familie und Verantwortung auswirkt. Geprägt durch historische Erfahrungen und gesellschaftliche Entwicklungen, bringt jede Generation eigene Erwartungen mit. Arbeitgeber sind gut beraten, diese Unterschiede nicht nur zu kennen, sondern aktiv darauf einzugehen.
Praxisbeispiele aus drei Unternehmen zeigten eindrucksvoll, wie das gelingen kann:
FACC AG setzt auf individuelle Arbeitszeitmodelle, um flexibel auf verschiedene Lebensphasen einzugehen – von geringfügiger Beschäftigung über Schichtarbeit bis hin zur Altersteilzeit. Das betriebliche Life-Programm bündelt Benefits in fünf Bereichen, etwa ganztägige Kinderbetreuung, nachhaltige Mobilität oder Maßnahmen zur Förderung von Diversität und Work-Life-Balance. Führung wird als situative Aufgabe verstanden – Führungskräfte agieren als Coach und Orientierungshilfe, insbesondere im Umgang mit unterschiedlichen Generationen.
Auch bei StepStone steht das Thema Generationenvielfalt im Fokus. Nikolai Dürhammer verwies auf die Studie „Recruiting ohne Altersgrenzen“, wonach 80 Prozent der Befragten bereit wären, auch über das Pensionsalter hinaus zu arbeiten – vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen stimmen. Gleichzeitig seien auch viele Teilzeitkräfte, insbesondere Mütter, bereit, mehr zu arbeiten, wenn die Kinderbetreuung gesichert ist. StepStone setzt daher auf flexible Lösungen wie Homeoffice, Rückkehrmodelle nach der Karenz oder Caredays. Entscheidend sei eine zielgruppengerechte Kommunikation – Werte und Familienfreundlichkeit müssen sichtbar und glaubwürdig gelebt werden.
ASFINAG macht deutlich, dass Familienfreundlichkeit nicht an Büroarbeitsplätzen enden darf. Auch Mitarbeitende auf der Straße oder in technischen Bereichen müssen erreicht werden. Vielfalt ist fest in der Unternehmenskultur verankert – gestützt durch Maßnahmen wie den Führungskräftetag und regelmäßige Schulungen. Kommunikation wird als Ausdruck gelebter Kultur verstanden: Nur wer sagen darf, was nicht passt, kann sich langfristig einbringen. Führungskräfte sind dabei gefordert, Verantwortung zu übernehmen und Orientierung zu bieten.
Zum Abschluss betonte Bundesministerin Claudia Plakolm, wie unverzichtbar Flexibilität und Resilienz in einer sich wandelnden Arbeitswelt sind. Die Erfahrungen der Pandemie hätten gezeigt, wie wichtig es ist, neue Wege zu gehen und familienfreundliche Strukturen aktiv mitzugestalten. Der Arbeitsmarkt habe sich verändert – nun gelte es, neue Wege zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ebnen. Wer als Arbeitgeber Unterstützung bietet, schafft auch nachhaltigen unternehmerischen Erfolg.
Das Fazit des Tages: Familienfreundlichkeit ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Nur wenn Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenarbeiten, entstehen nachhaltige Konzepte für ein Arbeitsumfeld, das allen Generationen gerecht wird – und damit auch die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen stärkt.